Es bleibt dabei: Auch nach 23 Spielen stehen bei der Spielvereinigung Unterhaching gerade einmal zwei Siege auf der Habenseite. Beim 1:1 bei Rot-Weiss Essen gab es immerhin die neune Punkteteilung der Saison für das Drittliga-Schlusslicht.
Auffällig war, dass den Bayern frühzeitig die Kräfte ausgingen. Nach richtig starken 25 Minuten wurden die Gäste in Essen-Bergeborbeck gefühlt von Minute zu Minute schwächer und konnten sich am Ende glücklich schätzen, einen Punkt im Gepäck mitgenommen zu haben.
"Wir hatten unter der Woche einige Probleme. Einige Spieler waren krank und mit Tim Knipping sowie Manuel Stiefler waren auch zwei Spieler gesperrt. Die Kranken konnten erst auf den letzten Drücker gesund werden. Wir hatten eine sehr junge Mannschaft auf dem Feld. Ich glaube, dass die Jungs das sehr gut gemacht haben. Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben genau diese Momente provoziert. Wir hatten auch zwei oder drei richtig gute Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. Aber wir haben es dann wiederum nur geschafft aus einer Standard-Situation zu treffen. Ab der 30. Minute hat man dann schon gemerkt, dass bei einigen die Kraft fehlte. Wir haben uns dann zu weit zurückdrängen lassen", meinte Heiko Herrlich, Trainer des Tabellenletzten der 3. Liga.
Vor 15.007 Zuschauern mit einer so jungen Mannschaft zu bestehen und das alles als Tabellenletzter, gebührt schon Respekt. Ähnlich sah es auch der ehemalige Bundesliga-Stürmer.
Herrlich: "In der zweiten Halbzeit kam eine Phase, in der wir nur noch im Verteidigungsmodus waren und keine Entlastung mehr hatten. Aber auch da hat die Mannschaft das gut gemacht. Dieser ganze Druck, diese Atmosphäre - damit muss eine so junge Mannschaft erst einmal fertig werden. Aber das dann einer durchrutscht, war eigentlich nur eine Frage der Zeit. Aber ich denke, dass der Punkt auch aufgrund der ersten Halbzeit, nicht unverdient ist. Auch wenn wir lieber drei Punkte mitgenommen hätten."
Die Hachinger liegen 13 Begegnungen vor Saisonende schon neun Punkte hinter dem rettenden Ufer zurück. Und, trotzdem: Der 53-jährige Fußballlehrer, der auch schon Bayer Leverkusen als Trainer in seiner Vita stehen hat, gibt noch nicht auf.
"Die Situation war mir von Anfang an bewusst, dass das eine schwierige Situation ist. Wenn du solange nicht gewinnst, macht das auch etwas mit den Spielern. Aber wir sehen es anhand der Statistiken, dass wir Woche für Woche Fortschritte machen. Ich muss zwischen Ergebnis und Leistung unterscheiden. Die Leistung ändert sich. Die Mannschaft zeigt Woche für Woche ein Riesen-Herz, auch wenn die Situation alles andere als einfach ist", erklärt Herrlich.